Eine starke Stimme - Zwölf evangelische Kirchengemeinden sind dem neuen Zweckverband für Kinder-Tageseinrichtungen beigetreten
Am 1. Januar 2021 hat der neue Zweckverband Evangelische Tageseinrichtungen für Kinder im Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg Süd seine Arbeit aufgenommen. Er unterstützt nun als Träger zwölf Kindergärten und Kindertagesstätten der Gemeinden Hohe Luft, Johanneskirche, Martinskirche, Eichhofkirche, Stadtkirche, Niederaula, Niederjossa, Wippershain, Philippsthal („Kleine Landgrafen“), Kleinensee, Schenklengsfeld („Die Spielstunde“) und Neukirchen.
Pfarrer Ingo Schäfer von der Martinskirche und Rahel Krause, Leiterin des Kirchenkreisamtes HersfeldRotenburg, leiten zusammen den neuen Verband. Dessen Aufgaben haben sie bereits im August übernommen und sich aufgeteilt. Während Krause sich um finanzielle Aspekte kümmert, landen Personalangelegenheiten auf Schäfers Tisch, der mit einer halben Stelle den Vorsitz innehat. Der Prozess zum Zusammenschluss sei ein längerer gewesen, schilderte Schäfer. Ein synodaler Beschluss, mit dem Kirchenmitarbeitende ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht hatten, von den stark in Anspruch nehmenden Aufgaben im Kindertagesstättenbereich entlastet zu werden, war der Grundstein.
Vorbild für die Gründung des Zweckverbandes Süd war der bereits am 1. August 2015 gegründete Zweckverband Nord, der die Trägerschaften der Kirchengemeinden „St. Georg“ in Rotenburg, „Arche Noah“ in Bebra, „Regenbogen“ in Ronshausen, „Sonnenschein“ in Hönebach, „Schatzinsel“ in Richelsdorf, „Vogelnest“ in Obersuhl, Kindertagesstätte Solz und die Kindertagesstätte Bosserode bündelt.
Ihm stehen als Vorsitzender Pfarrer Andreas Schmidt-Wecken von der Kirchengemeinde Obersuhl und als seine Stellvertreterin Frauke Krauß, stellvertretende Leiterin des Kirchenkreisamtes Hersfeld-Rotenburg, vor. Dieser Zweckverband überzeugte als Pilotprojekt der Evangelischen Landeskirche mit seinen guten Arbeitsergebnissen. „Deshalb ist uns ein regelmäßiger Austausch mit ihm sehr wichtig“, betonten Schäfer und Krause. Den Kirchengemeinden stünde es frei, sich den Zweckverbänden anzuschließen. Das Ziel der Verbandsstruktur sei es, Kindereinrichtungen und Kirchenvorstände von aufwendiger Verwaltungsarbeit zu entlasten und damit mehr Freiräume für religionspädagogische Aufgaben zu schaffen. „Es gibt eigentlich nur Vorteile“, sind sich Schäfer und Krause einig. „Mit unserem Spezialwissen können wir schneller im Tagesgeschäft agieren und reagieren“, erklärten sie.
Der Verbandsvorstand, zu dem je ein von den Kirchenvorständen der Verbandsgemeinden aus ihrer Mitte berufenes Mitglied plus die beiden Vorsitzenden gehören, beschließen sozusagen den Rahmen der Arbeit, Schäfer und Krause übernehmen dann den exekutiven Part. „Die Besonderheiten der Einrichtungen, ihre Schwerpunkte, sei es zum Beispiel in musischen, sprachlichen oder sportlichen Bereichen, bleiben natürlich erhalten“, versicherten beide und lobten die bisherige Arbeit der Kirchengemeinden, die sich mit großem Engagement und viel Liebe um die Tageseinrichtungen kümmerten.
Ein nächstes Arbeitsziel des Zweckverbandes sei es nun, ein pädagogisches Gesamtkonzept zu beschließen. „Durch unsere Arbeit werden Kräfte und Strukturen gebündelt“, erklärte Krause: „Unser Auftritt wird präsenter, unsere Stimme ist stark geworden.“ Auch als attraktiver Arbeitgeber wird der Zweckverband punkten können. Für Mitarbeitende der beigetretenden Tageseinrichtungen sind nicht mehr die Pfarrer und Pfarrerinnen Dienstvorgesetzte, sondern der Zweckverband ist nun ihr Chef. Flexibler Personaleinsatz, bessere Möglichkeiten zur Personalförderung sind nun einige der Vorteile. Kinder sind in der Kirche wichtig. Deshalb müsse dafür gesorgt werden, dass die Einrichtungen für sie gut bewirtschaftet werden, betonten die Verbandsvorsitzenden.
Pfr. Frank Nico Jaeger